Titel: Definitionen & Begriffe
Fach: VWL
Trimester: 2.

Autor: Moritz Regnier
E-Mail: moritz@regnier.de
Datum: 12/08/2000;




Die nun folgenden Definitionen stammen zum einen aus der erweiterten Vorleseungsgliederung und zum anderen aus diversen VWL-Büchern
Hierbei habe ich mich bemüht mich an die durch die Gliederung vorgegebene Reihenvolge zu halten.


Wiederholung volkswirtschaftlicher Grundlagen


Def. VWL:

Die VWL ist eine Real- bzw. Erfahrungswissenschaft. Sie behandelt und überprüft die Gesichtspunkte, nach denen sich der Einzelne und die Gesellschft im Zeitablauf entscheiden, die stets knappen und für alternative Zwecke verwendbaren Produktionsmittel zur Güterproduktion heranzuziehen und wie das Produktionsergebnis aufgeteilt wird.


Def. VWL-Produktionsfaktoren:

  • Arbeit

  • Kapital (einschließlich Humankapital)

  • Boden (einschließlich technisches Know-how)


Def. Wirtschaften / Öonomische Prinzip:

Das Ökonomische Prinzip spiegelt das Mini-Max-Prinzip wieder. Dies ist zu definieren: Entweder ist mit einem gegebenen Aufwand an Produktionsfaktoren (input) ein maximaler Ertrag (output) zu erzeilen (Maximumprinzip), oder ein gegebener Output wird mit einem minimalen Input erzeilt (Minimumprinzip).


Def. Mikro- versus Makroökonomie:

Die Mikroökonomie behandelt eine einzelne Wirtschaftseinheit, die Makroökonomie jedoch die zusammengefasste Gesamtheit.


Def. Transferleistungen:

Transferleistungen sind Zahlungen, denen im Austausch derzeit kein produziertes Gut gegenüber steht. Mit anderen Worten: Leistungen ohne Gegenleistungen.


Def. Transaktionen:

Kapital-, Waren- und Dienstleistungsverkehr


Def. Wertschöpfung:

  • additiv: Miete, Zinsen, Löhne, Pachten

  • substarktiv: Bruttoproduktionswert - Vorleistungen


Def. Bestandsgröße:

Bestandsgrößen sind statische Größen, die auf einen Zeitpunkt bezogen werden;
typisches Beispiel: Kapitalstock


Def. Stromgröße:

Stromgrößen sind dynamische Größen, die auf einen Zeitraum bezogen werden;
typisches Beispiel: Ersparnis oder Ausgaben


Def. Zahlungsbilanz:

Aufzeichnung aller Transaktionen zwischen Inland und Ausland innerhalb einer bestimmten Periode (in der Regel 1 Jahr). Sie ist eine unerlässlicher Erweiterung der VGR für offene Volkswirtschaften.
Man unterscheidet zwei Arten:

  • aktive Zahlungsbilanz: Zunahme des Saldos des Geldes und der Devisen (mehr Export als Import)

  • passive Zahlungsbilanz: Das genaue Gegenteil zur aktiven Zahlungsbilanz


Def. Entstehungsrechnung:

Bei der Entstehungsrechnung wird die Wertschöpfung an den Orten der Produktion (Entstehung) gemessen.

Bruttoproduktionwert = BIP zu Marktpreisen (oder auch Nettoproduktionswert) + (Ver-)Käufe aus In- und Ausland

Nettoinlandsprodukt NIP zu Marktpreisen = BIP - Abschreibungen

Nettoinlandsprodukt NIP zu Faktorkosten = NIP zu Mp - indirekte Steuern + Subventionen


Def. Verteilungsrechnung:

In der Verteilungsrechnung wird das Volkseinkommen nach den Einkommensarten in Einkommen aus selbständiger Arbeit und Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen aufgegliedert. Die dazu gehörige Frage könnte etwa so lauten: Auf wen, wo und in welcher Höhe ist das Geld aufgeteilt worden?


Def. Verwendungsrechnung:

In der Verwendungsrechnung wird das Sozialprodukt auf vier Verwendungszwecke aufgeteilt:

  • privater Konsum

  • staatlicher Konsum (Staatsverbrauch)

  • Investitionen

  • Außenbeitrag (Ausfuhr minus Einfuhr)

Bspl.:

Y = C + I

Y = C + S

--------

=> S = I (--> dies ist nur für geschlossene Wirtschaftssysteme gültig)


Def. Lohnquote:

Anteil/Verhältnis der Löhne (Einkommen aus unselbstständiger Arbeit) am Volkseinkommen


Def. Gewinnquote:

Anteil/Verhältnis aus Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen am Volkseinkommen
Achtung: die Gewinnquote spiegelt nicht die Gewinne der Unternehmen wieder, da Größen wie Miet- und Zinserträge mit einfliessen.


Def. VGR (3 Funktionen):

  1. Darstellung und Dokumentation der ökonomischen Grössen

  2. Meßfunktion (Veränderung der makroökonomischen Größen in einer Periode)

  3. Kontrollfunktion


Def. ceteris-paribus-Regel:

Regel zur Vereinfachung der Arbeit mit ökonomisch-mathematischen Funktionen, bei der bis auf zwei alle anderen Variablen als Konstante betrachtet werden (z. B. »Zwei-Güter-Fall«).


Def. Input-Output-Tabelle:

Da in der VGR die Transaktionen im Sektor Unternehmen nur als summe dargestellt werden, werden in dieser »Verflechtungstabelle« die Transaktionen einmal als liefernde (Input) und einmal als empfangende (Output) Transaktionen aufgeführt.


Def. Input-Output-Analyse:

Bei der Input-Output-Analyse werden die jeweiligen Produktionsverflechtungen zwischen den einzelnen Industriezweigen gezeigt und macht somit die Erkenntnisse wirtschaftspolitisch nutzbar.


Def. Wirtschaftspolitik:

es existieren zwei Schulen:
- an der Nachfrage orientiert
- am Angebot orientiert

ebenso unterscheidet man Wirtschaftstheorie, d. h. Ursache-Wirkungs-Beziehungen
von Wirtschaftspolitik, Ziel-Mittel-Beziehungen

nach Giersch: Gesamtheit aller Bestrebungen, Handlungen und Maßnahmen, die darauf abzielen, den Ablauf des Wirtschaftsgeschehens in einem Gebiet oder Bereich zu ordnen, zu beeinflussen oder unmittelbar festzulegen; einige Bereiche: z. B. Währungspolitik, Geldpolitik


Def. nachfrageorientiert:
Modell der Globalsteuerung: hier ist die Variable Ast Ausgaben des Staats
Y = C + I + Ast + (Ex - Imp)


Def. Angebotsorientiert, d. h. Monetarismus / monetaristischer Ansatz:
hier ist die Variable die Geldmenge M, der europäischen Zentralbank, bzw. Zinsen
M * V = P * Yr
M = Geldmenge / V = Umlaufgeschwindigkeit / P = Preisniveau / Yr = Sozialprodukt real


Def. Konjuktur:
eng: wenn der Blick auf eine Branche gerichtet ist
weit: Veränderung einer Volkswirtschaft in der gesamten Konjunkturentwicklung gemessen an der Veränderungsrate des Sozialprodukts
modern: mittelfristige Schwankungen im Auslastungsgrad des Produktionspotentials; d. h. Der Abstand des tatsächlichen Werts vom Potentialmaximum


Def. Produktionspotential:

maximale Auslastung der Produktionsfaktoren


Def. Rezession:

amerikanische Definitionen: in 2 Quartalen zurückgehende Veränderung der Wachstumsrate
deutsche Definitionen: in 1 Quartal zurückgehende Veränderung der Wachstumsrate


Def. Depression:

Man spricht von Depression, wenn das Sozialprodukt in absoluten Werten unter dem Wert des Vorjahres/ des Vorquartals/ der Vorperiode liegt.

Def. Konfukturpolitik:

Alle Maßnahmen, die zur Glättung der Konjunkturschwankungen ergriffen werden
Man unterscheidet Fiskal- und Geldpolitik.

Def. Fiskalpolitik:

Fiskalpolitik ist ungefähr = mit der Steuerpolitik und wird auch Budgetpolitik genannt; es wird am Staatsverbrauch Ast gemessen wie hoch und wie strukturiert er ist.

Def. Geldpolitik:

wird auch Geldmengenpolitik genannt;
Hierbei kontrolliert die EZB oder die Bundesbank durch geeignete Maßnahmen inflationsfreies Wachstum.