Titel: Umlaufvermögen
Fach: Rechnungswesen
Trimester: 2.

Autor: Moritz Regnier
E-Mail: moritz@regnier.de
Datum: 20/08/2000;




Begriff:

2. Position der Aktivseite der Bilanz; Keine Legaldefinition;lediglich Enummeration in § 266 II HGB


Wichtige Bestandteile:

gegliedert nach dem Kriterium der Liquidität

  • Vorräte

  • Forderungen

  • Wertpapiere

  • Geld, Kasse


Bewertungsansätze:

  • Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten

  • Niedrigerer Börsen-/ Marktpreis

  • Niedrigerer beizulegender Wert

  • Niedrigerer steuerlicher Wert

  • Niedrigerer zukünftige Wertschwankungen antizipierender Wert

  • Niedrigerer Wert im Rahmen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung


Gliederung des Umlaufvermögen:

Nach § 247 I HGB gibt es keine detaillierte Auflistung des Umlaufvermögens für Personengesellschaften, jedoch trifft auch hier - wie beim Anlagevermögen - § 266 II HGB in Kraft, wobei nach Liquidität sortiert wird.


Das Problem der Bewertung:

Da das Umlaufvermögen in der Regel ein sehr komplexes Gefüge ist läßt der Gesetzgeber zu Erleichterung Vereinfachungs-/ Pauschalisierungsverfahren zu.


So werden

  • Forderungen pauschal, %ual wertberücksichtigt (Pauschalwertberücksichtigung).

  • Vorräte werden

    • mengenmäßig mit Inventurvereinfachungsverfahren [Stichprobeninventur; permanente Inventur] und
    • wertmäßig mittels Verbrauchsfolgeverfahren (FiFo, ...)


Vorgehensweise bei der Bewertung:

  • Basis und Obergrenze sind die Anschaffungskosten und die Herstellungskosten

  • Standardfall der Abweichung: Börsen-/ Marktpreis am Abschlussstichtag (§ 253 HGB)


Niederstwertprinzip:

Während das Handelsrecht für die Bewertung von Anlagevermögen bei voraussichtlicher vorübergehender Wertminderung ein Wertbeibehaltungsrecht einräumt (gemäßigtes Niederstwertprinzip), führt ein niedriger beizulegender Wert im Umlaufvermögen stets und unausweichlich zu einer entsprechenden Abschreibung (strenges Niederstwertprinzip)


Verbrauchsfolgeverfahren § 256 HGB


  • auf einen Zeitpunkt bezogen:

    • FiFo - »first in first out«; Unterstellung, dass zuerst gekauftes auch zuerst verbraucht wird

    • LiFo - »last in first out«; Unterstellung, dass zuletzt beschaffte Ware zuerst verbraucht wird

  • auf einen Wert bezogen:

    • HiFo - »highest in first out«; Unterstellung, dass die teuerste, beschaffte Ware zuerst verbraucht wird

    • LoFo - »lowest in first out«; Unterstellung, dass die billigste, beschaffte Ware zuerst verbraucht wird


prinzipielle Vorgehensweise:

  1. alle Zugänge - alle Abgänge = Restbestand (mengenmäßig)

  2. Verfahren anwenden