Titel: Bilanzanalyse
Fach: Rechnungswesen
Trimester: 2.

Autor: Moritz Regnier
E-Mail: moritz@regnier.de
Datum: 28/08/2000;




Bilanzanalyse


Diese Seite beschreibt die 8+2 unerlässlichen Kennziffern zur Analyse einer Bilanz.


Wer interessiert sich für die Bilanzanalyse?

In der Regel interessiert sich für die Bilanzanalyse einerseits der Kreditgeber [Banken und Lieferanten] und der Gesellschafter [Eigenkapitalgeber wie Klein- und Grossaktionäre]

Die Bilanzanalyse gibt Auskunft über:

  • die Rentabilität

  • die Finanzstruktur und

  • die Liquidität eines Unternehmens


Für den Kapitalgeber gilt (fast) immer die Regel: je grösser das Risiko, desto grösser die Chance; so erklärt sich auch warum die folgenden Faustregeln immer höhere Werte fordern.

Rentabilität

Eigenkapitalrentabilität

Input / Output = Jahresüberschuß / Eigenkapital (mit anderen Worten meint dies die Verzinsung des Eigenkapital)

Faustregel >= 15% p. a.

Gesamtkapitalrentabilität

[Jahresüberschuß + Fremdkapitalzinsen] / Gesamtkapital

Faustregel >= 10 % p. a.

Umsatzrentabilität

Jahresüberschuß (oder EdgGT) / Umsatz

Faustregel über dem Branchendurchschnitt


Finanzierung

Eigenkapitalquote

Eigenkapital / Gesamtkapital (Bilanzsumme)

Faustregel >= 25%

Bankenabhängigkeitsquote

Eigenkapital / Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Faustregel >= 1,0


Liquidität

Anlagendeckung (goldene Bilanzregel)

Eigenkapital / Anlagevermögen

Faustregel >= 1,0

Silberne Bilanzregel

[Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital] / Anlagevermögen

Faustregel >= 1,0

Liquidität 3.° (kurzfristige Liquidität)

[Flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorräte] / kurzfristige Verbindlichkeiten

Faustregel >= 1,0


Die »+ 2« als Check ob das Geschäft läuft.

Umschlaghäufigkeit der Vorräte

Diese Kennziffer gibt Auskunft über die Geschwindigkeit mit der die Produkte umgesetzt werden und im Vergleich mit Vorjahreswerten indirekt über die Konjunktur des Unternehmens.

Umschlaghäufigkeit

Umsatzerlöse / Vorräte

Faustregel >= Durchschnitt der Branche (oder Vergleich mit Vorjahreswerten)


Investitionsneigung

Die Frage ist wie sich meine Investitionen entwickeln oder ob ich gerade dabei bin mein Unternehmen »auszucashen«.

Investitionsneigung

Investitionen in Sachanlagen (oder vergleichbares) / AfA in Sachanlagen

Faustregel >= 1,0 (oder Vergleich mit Vorjahreswerten)