Beteiligungsmöglichkeiten und Abstimmungsmodalitäten.
Überblick
- der Maastrichter Vertrag hat die Vielfalt und Komplexität der
Verfahren der EU weiter erhöht.(Anmerkung des Webmasters: eigentlich
sollte doch alles einfacher werden, oder?)
- man enthält mindestens 23 verschiedene Prozeduren, wenn man die
Beteiligungsmöglichkeiten und den Abstimmungsmodalitäten des
Rates und die des Europäischen Parlamentes entsprechend der Vertragsabstimmung
kombiniert
- es sind mehr als 30% dieser Prozeduren erst durch den Maastrichter
Vertrag neu eingeführt worden (Frage? Vereinfachung?)
- die prozedurale Vielfalt erhöht sich ebenfalls durch die variierenden
Beteiligungsrechte von Kommission und Gerichtshof sowie des WSA (Wirtschaftsausschuß)
und des AdR (Ausschuß der Region)
- Vertragsmäßige abgesicherte Ausnahmeregeln und weiter Formen
der Differenzierung und Flexibilisierung steigern den Grad der Komplexität
- in jedem Bereich gibt es genaue Regeln und Verfahren
- allein in der Umweltpolitik gibt es 4 Verfahren und 2 Ausnahmeregeln.
Zentrale EG-Verfahren
- in der Kompetenzzuweisung in der Außenhandels- und Wirtschaftspolitik
sind insbesondere die innergemeinschaftliche Verfahren heranzuziehen
d.h. vertragliche Beziehungen zu Drittstaatlern bzw. internationalen
Organisationen werden im EGV geregelt.
- nach diesen Bestimmungen spielt die Europäische Kommission eine
zentrale Rolle z.B. von der Vorbereitung der vom Rat beschlossenen Richtlinien
bis zur Paragraphierung
- die Aufgabe des Rates besteht darin:
- die Verhandlungen der Kommission zu
- überwachen durch einen Ausschuß
- nationaler Beamter.
- in der Handelspolitik kann der Rat Beschlüsse
- mit absoluter Mehrheit treffen, dies kommt aber selten vor.
- der Rat kann mit bestimmter Menge und das EP mit absoluter Menge
- Entscheidungen, Verordnungen und Richtlinien erlassen, diese müssen
- aber dann zu einem bestimmten Datum umgesetzt werden.
- von zentraler Relevanz sind die Regeln für die Witschafts- und
Währungsunion:
- Wirtschaftsunion ist als ein Zentralbanksystem konzipiert, d.h. betont
die Unabhängigkeit dieser Einrichtung z.B. lange Amtsdauer des
Direktorium (Wahl nach 8 Jahren)
- für Europäischer Zentralbankrat sind mehre Abstimmungsverfahren
mit spezifischer Mehrheitsquote vorgesehen.
- für diese Union sind Regeln zur Überwachung nationaler Haushalte
vorgegeben d.h. der Rat hat auf Grund der Stellungnahme der Kommission
mit qualifizierter Mehrheit über die betreffenden Mitgliedstaaten
entscheidet.
- von erheblicher Bedeutung sind diese Entscheidungen, die die Kommission
in eigener Verantwortung trifft:
- Beschlüsse zum Anti-Dumping-Verfahren
- Wettbewerbsverstösse von Regierung und Unternehmen
- Anträge-, Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Die zweite Säule
- kurze Beschreibung dieser Säulen:
- das oberste Gremium ist der europäische Rat, denn dort werden
Entscheidungen einstimmig getroffen
- Kommission und Parlament spielen eine untergeordnete Rolle
- 2.Säule-GASP: Gemeinsame Aussen- und Sicherheitspolitik die in
allen Bereichen erarbeitet und verwirklicht werden soll - Mitgliedstaaten
sich zur Hauptaufgabe gestellt.
- dies sind umfassende und ehrgeizige Ziele z.B. Wahrung gemeinsamer
Werte, grundlegenden Interessen und der Unabhängigkeit der Union
- von besonderer Bedeutung ist die Festlegung einer gemeinsamen Verteidigungspolitik
- diese Politik wird von einem dichten Netz europäischer Diplomaten
getragen
- geben zu allen Krisen Stellungnahme ab geographisch und funktional
ausgerichteten Arbeitsgruppen, diese beobachten Entwicklung im internationalem
System gegenüber Drittstaaten unternehmen sie gemeinsame Demarche
z.B. Menschenrechtverletzung
- Menschenrechtsverletzung:
- bemühen sich mit einer Stimme aufzutreten Erfolgsbilanz ist trotzdem
begrenzt siehe Entwicklung in Jugoslawien, daraus schließt man
erhebliche Defizite in der internen Geschlossenheit und der externen
Wirksamkeit
- dabei ist von wesentlicher Bedeutung die "Kohärenz"
(wenn über Einfluß und Macht von Organen, Politikern und
Beamten dokumentiert wird)
- Die EU ist nicht zu einem Akteur der internationalen Politik geworden,
der Ordnungsvorstellungen effizient formuliert und glaubwürdig
umsetzt.
Die dritte Säule
- 3. Säule-Zusammenarbeit in der Justiz- und Innenpolitik (ZJIP)
- Zusammenarbeit in zentralen Bereichen der inneren Ordnung und Sicherheit,
Asylpolitik, Einwanderungspolitik, Drogenbekämpfung sowie Bekämpfung
des Terrariums, des illegalen Drogenhandels und der internationalen
Kriminalität.
- Trotz Einigkeit über die Ziele verhindern Auseinandersetzungen
über den gemeinschaftlichen Charakter der einzusetzenden Instrumenten
und entsprechenden Verfahren die Notwendigen Maßnahmen.
- es gibt 2 Faktoren für die Erfolglosigkeit:
- 1 Denkschule: unterschiedlichen nationalen Interessen, die nicht durch
Mehrheitsverfahren zu einer Europäischen Position zusammengefaßt
werden können und dann gibt es noch reichlich Anspannungen innerhalb
der EU
- 2 Denkschule: negative Auswirkungen der intergouvernementalen Verfahren,
die nationale Positionen übertonen und somit die Effizienz und
Effektivität einer gemeinsamen Politik im Interesse des europäischen
Gemeinwohls gefährden.
Die EU als dynamisches Mehrebenensystem
Trends
historische Perspektive
- da sind beträchtliche Wachstums- und Differenzierungsprozesse
herauszuheben
- seit 1960 hat das politische System der EG/EU die Produktion an verbindlichen
Entscheidungen erheblich gesteigert
- Regelungsbreite und dichte hat zugenommen (z.B. Zahl der jährlichen
Rechtsakte des Rates ist von 10 auf 468 gestiegen)
- Rat verabschiedete 1994 ca. 11000 verbindliche Akten für die
EG:
- Richtlinien
- Verordnungen
- Entscheidungen
- die Anzahl der in Brüssel angesiedelten Organisationen aus dem
Bereichintermediärer Gruppen - seit 1960 gestiegen und dadurch
erkennt man die Dynamik des politischen Systems
- Regierung, Verwaltung und Interessengruppen der Mitgliedstaaten haben
den Gesamtumfang der in den Organen der EG/EU behandelten Politikbereich
seit 1950-1995 stark ausgebreitet
- die Organe und Gremien der Union beschäftigen sich seit dem Maastrichter
Vertrag mit fast allen variierenden Staatsaufgaben (Staatsicherheit,
Umwelt- und Verbraucherschutz)
- es hat auch einen beträchtlichen Transfer von einzelnen nationalstaatlichen
Kompetenzen auf die EU-Ebene statt gefunden von 1950-1995
- getragen wurde die Entwicklung durch die EEA und des Maastrichter
Vertrages
- die Krönung ist der Trend der geplanten Errichtung der Währungsunion
Die Fusionsthese
- dynamisches Mehrebenensystem: - die Entwicklung dorthin kann man
als Einstieg in die Fusionstheorie bezeichnen:
- Verschmelzung der politischen Akteure die teils in der Verfügungsgewalt
der Mitgliedstaaten und teils in derjenigen der EU/EG-Organe liegen:
- durch die verschiedenen Interessen entwickeln sie bestimmte Verfahren
um Ihre Probleme gemeinsam zu verarbeiten , die dabei aber einem hohen
Grad an Differenzierung von Regelwerken unterliegen und somit mehrere
Ebenen charakterisieren.
- die Beobachtung dieses Fusionsprozesses führt zu einer zentralen
Auseinandersetzung der Legitimität des EU-Systems, welches von
einer Erusionsthese in Frage gestellt wird:
- seit dem Maastrichter Vetrag ist ein schwelle bei der Nutzung staatlicher
Instrumente überschritten: d.h. man wollte dadurch eine andere
Art der politischen Aufmerksamkeit und Betroffenheit auslösen was
es ja dann auch hat.
- Befürchtungen: dass in dem Wachstums- und Differenzierungsprozessen
des EU-Systems die Hauptpunkte (wie Problemverarbeitungsprozesse, Eindeutigkeit
der Verantwortungszuordnung und die Identifikationsmöglichkeiten
der Bürger vernachlässigt und abgebaut werden
- daraus folgt Auflösung des Nationalstaates und seine Funktion
als Interaktions- Schicksals- und Solidaritätsgemeinschaft.
- Fakt: Die Fusionsthese die die Unterstützung des politischen
Systems betont im Hinblick auf die betroffenen und beteiligten Eliten
die repräsentative Vertreter sind.
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