Leistungspolitik
Einordnung der Leistungspolitik in den Themenkomplex Marketing
Marketing läßt sich
mit dem Dreieck aus Aktion, Information und Organisation darstellen; hierbei
ist als Information die Markt-/Marketingforschung gemeint. Aktion läßt
sich in die »4P« unterteilen:
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Price
-
Production
-
Promotion
-
Place
In diesem Marketing-Mix beschäftigt
sich die Leistungspolitik mit dem Produkt, daher nennt man sie auch die
Produktpolitik
heute hat sich herausgestellt,
dass die Grenzen zwischen Dienst- und Sachleistung immer mehr verwischen;
Das Produkt lässt sich mittels eines 3-Schalenmodells beschreiben
und definieren:
-
Schicht:
Kernprodukt => dies stellt den Kernvorteil, die Basisleistung/-produkt
des Unternehmens dar; ohne diese Leistung ist die Teilnahme an einem
Markt nicht möglich, man bezeichtnet dies deshalb auch als Wettbewerbsschwelle
-
Schicht:
formale Produkt, Formalleistung => hier werden die Merkmale eines
Produkts deutlich, die oftmals durch den Markennamen, die Qualität,
die Verpackung, das Styling und andere Produkteigenschaften gezeigt
werden.
-
Schicht:
Differenzierungsleistung, das erweiterte Produkt => um sich von
den Konkurrenten abheben zu können, sind Unternehmen zu Mehrleistungen
gezwungen; diese Mehrleistungen manifestieren sich in kostenlosen
Installationen und Lieferungen, Extra-Servicen und zusätzlichen
Garantieleistungen.
Entscheidungsbereiche/-tatbestände der Leistungspolitik
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Produktvariationen
Veränderung von Eigenschaften des Produkts (aber nicht unbedingt
am Kernprodukt)
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Produktinnovation (s. Zyklustheorie)
hierbei handelt es sich tatsächlich um neue Leistungen; man unterscheidet
3 Level:
-
echte Innovation (für
die ganze Welt ist diese Produkt eine Neuheit (kommt selten vor,
da sie eine Innovation im Bereich der Basistechnologie darstellt))
-
quais-neue Produkte; sie
stellen durch Kombination von Bekanntem eine Branchenneuheit dar
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Me-too-Produkte sind Produkte,
die nur in einem Unternehmen neu sind, aber nicht für die
Allgemeinheit
-
Diversifikation
dies ist der Eintritt in völlig neue Geschäftsfelder/Märkte
mit neuen Produkten, um neue Kunden anzusprechen.
Hierbei ist das klassische Argument die Risikostreuung und angestrebtes
Wachstum.
Es sind verschiedene Formen bekannt:
-
vertikale Diversifikation
(vorwärts/rückwärts)
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horiontal Diversifikation
(Aufbau von Randsortimenten zu Ergänzung des bestehendenProduktsortiments)
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lateral (völlig neue
Bereiche, die nichts mit dem vorherigen zu tun haben)
-
Produkteliminierung
dazu wird folgendermaßen unterschieden:
Qualitativ
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Quantitativ
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Reduzierung auf Kernkompetenz
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Umsatzrückgang
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Nachfolgegeneration (Konversion)
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Kosten
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Nachfolgeverschiebung
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DB (Deckungsbeitrag)
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Starke Konkurrenz
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Substitutionsprodukte
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Störung im Produktionsablauf
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Produktlebenszyklus PLZ
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Gesetz vom Werden und Vergehen
eines Produkts
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zeitbezogenes Marktreaktionsmodell
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unteschiedliche Aggregationsebenen
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Produkte
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Branche
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Technologie
Stark vereinfacht (s. Unterlagen
für genauere Darstellung) sieht der Produktlebenszyklus so aus:
Kritik am Modell:
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in der Praxis sind einige andere
Ausprägungen bekannt, wie die folgenden Grafiken zeigen.
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Flop
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Versteinerung
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Relaunch |
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Aus dem Produktlebenszyklus
lassen sich keine konkreten Marketingmaßnahmen ableiten
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Es ist nicht möglich die
eigene Position zu bestimmen
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Es gibt mehr Einflussfaktoren
als die Zeit (z. B. Konjunkturzyklen, spontane Entwicklungen, ...)
Fazit:
man muss kontinuierlich neue Produkte
in den Markt einführen, da andere veralten; so wird mit Kontinuität
der Erfolg des Unternehmens hoch gehalten.
Portfolio-Analyse
-
General Electric (Edison)
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Diversifizierter Konzern
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das leitende Grundziel: Maximierung
des ROI (return on investment)
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PIMS = Studie, die seit 30
Jahren Erfolgsfaktoren untersucht => SGE Strategische Geschäftseinheiten
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ein Ergebnis dieser Studie
zeigt sich in der Erfahrungskurveneffekt; diese besagt, dass eine
Verdopplung der kumulierten Produktmenge, zu einem Kosteneinsparungspotential
von 20-30% führt
-
Markowitz stellt die sogenannte
Portfolio-Selektion-Theorie auf; Fazit ist die Risikostreuung
-
Bostin Consulting stellt dann
das folgende Schema auf; die Namen in »« sind die Spitznamen
für die klassifizierten Unternehmen und das andere Wort beschreibt
die Normstrategien:
externe Achse:
Wachtum
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stark
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»Fragezeichen« »?«
Selektion
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»Stars«
Investieren
|
|
|
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»Dogs«
Eleminieren
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»Cash Cows«
Abschöpfen/Halten
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wenig
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< 1
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> 1
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interne Achse: relativer Marktanteil = eigener Marktanteil / Marktanteil
des größten Wettbewerbers
|
Der Cash-Flow geht von den »Cash
Cows« zu den »Fragezeichen« und den »Stars«.
Kritik
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Es muss ein Erfahrungskurveneffekt
vorliegen, diesen gibt es in vielen Branchen nicht.
-
Ein diverdifizierter Konzern
mit unterschiedlichen SGE's
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die Normstrategien sind zu
allgemein
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monofaktorielle Ansatz = pro
Achse gint es nur ein Faktor; damit werden nur 30% der Sachverhalte
erklärt
-
Abgrenzung der Felder (die
Einstellung der Achsen geschieht subjektiv)
-
die Reaktionen der Wettbewerber
werden nur bedingt berücksichtigt
Vorteil:
dieses Model ist einfach zu verstehen,
übersichtlich, leicht zu operationalisieren und strukturiert ein
Unternehmen gut
Eine gut Protfolio-Analyse zeichnet
sich durch eine interne (selbst beeinflussbare) Achse und eine externe
(von aussen beinflusste) Achse aus.
Zu dem Modell des Produktlebenszykluses
und der Portfolio-Analyse, die die strategischen Entscheidungen des Marketings
umfassen, existiert auch:
-
die Verpackungspolitik
-
die Sortimentpolitk
-
der Service
Was zu beachten ist:
-
es sind keine vertikalen Bewegnungen
möglich (von dog zu ?; von cash cow zu star), weil man in die
Richtung der externen Achse keine Veränderungen provozieren kann.
-
Es ist jedoch möglich
(durch Investitionen und effektive Arbeit) horizontale Bewegungen
zu machen, da man sich hier auf der internen (beeinflussbaren) Achse
befindet
Vorsicht:
-
bei Mittelständlern, die keine SGE's (strategische Geschäftseinheiten)
haben, kan keine Portfolio-Analyse durchgeführt werden
-
es müssen ebenfalls Erfahrungskurveneffekte vorliegen.
Wichtig:
Es ist zu beachten, dass ein Zusammenhang
wie oben beschrieben nur möglich ist, wenn ein Erfahrungskurveneffekt
vorliegt.
Def. Erfahrungskurveneffekt:
Durch eine Verdopplung der kumulierten
Produktmenge, entsteht ein Kosteneinsparungspotential von 20-30%.(man
beachte das Wort Potential)
Gewinne werden in der Regel erst
dann gemacht, wenn die PLZ-kurve sich wieder verlangsamt, da erst ab dann
die Kosten zurückgehen.
Folgende Effekte lassen sich beobachten:
-
Lerneffekte => man beschleunigt
die Geschwindigkeit der Arbeit, wenn man sie oft genug gemacht hat.
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Fixkostendepression: die Grenzstückkosten
nehmen mit zunehmender Menge ab, da sie auf eine größere
Stückzahl umgelegt werden.
-
Größeneffekt: ab
einer bestimmten Größe des Unternehmens können die
Gesamtkosten dadurch gesenkt werden, dass sie beim Einkauf Mengenrabatte
bekommen (economie of scales)
Verpackungspolitik
Die Ursachen/Adressaten sind:
-
Umwelt (die Verpackung muss
bestimmten Umweltschutzgesichtspunkten unterliegen)
-
Konsument (Kunde, Einzelhändler
und Großhändler müssen ein Verpackung des Produktes
vorfinden, die ihnen die Arbeit vereinfacht/erleichtert)
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Produkteigenschaften
-
Hersteller (Produktion, Marketing,
Produktion)
-
Konkurrenz
Die Funktionen der Verpackungen
lassen sich wie in der folgenden Tabelle einfach darstellen:
Logistische Funktion
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Kommunikation
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Zusatz
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- Schutz
- Stapelfähigkeit
- Mengendimensionierung (Palette, Gebinde, Einzelverpackung)
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- Präsentation des Produkts
- Werbefunktion
- Inhaltsstoffe
- EAN-Code
- Kundenbindung
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- Gebrauchserleichterung
- sozialer Nutzen
- Weiter-
verwendungs-
möglichkeit
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Sortimentpolitik
Sortimentbreite:
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Sortimentgattung, d.h. die Vielfalt an unterschiedlichen Produkten
(keine Varianten)
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Sortimenttiefe:
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viele Varianten von einem Produkt => Spezialisierung
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Kriterien zur Sorimentbildung
Ökonomische Kriterien
Nachfragevolumen
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ertragswirtschaftliche Kriterien
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Nachfragestruktur
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Kapitalbindung
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finanzwirtschaftliche Kriterien
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Lagerumschlag (Dauer der Bindung)
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Warenkosten
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kostenwirtschaftliche Kriterien
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Handlungskosten
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Vorökonomische Kriterien
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Herkunftorientierung (z. B.
Irlandshop)
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Selbstverkäuflichkeit
des Produkts (kein Bedarf an Beratungsanteilen)
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Preisorientierung
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Bedarfs- oder Erlebnisorientierung
Service
Vorleistung
Nebenleistungen
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Anleitung
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Montage
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Schulung
Folgeleistung
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Wartung
-
Reparatur
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Ersatzteillager
Prinzipiell unterscheidet man folgende
Leistungstypen:
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Basisleistungen:
müssen angeboten werden, da man sonst kein Produkt am Markt hat
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Differenzierungsleistungen:
sogenannte Sollleistungen sorgen für die Unterscheidung gegenüber
anderen
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Begeisterungsleistungen:
sind Leistungen, die vom Kunden nicht direkt erwartet werden und somit
Kundenzufriedenheit erzeugen
Viele dieser Effekte bedingen die
Kreation einer Marke. Dazu gehören:
Die Ziele einer Marketingpolitik
lassen sich anhand dieser Merkamle einfach ableiten:
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Schaffung eines Kommunikationsmittels
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Aufbau von Markentreue bei
Kunden und Einzelhändlern
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Gestalltung eines positiven
Markenimages
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Erhaltung eines preispolitischen
Spielraums
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