Titel: Führung
Fach: BWL
Trimester: 2.

Autor: Alexandra Kramer
E-Mail: alexfaerwer@web.de
Datum: 28/08/2000;



Es existiert noch ein weiterer Text (Inhalte werden zum Teil wiederholt)

Führung

Führer

Geführter

hat Führungsabsicht

hat Führungsakzeptanz

 

Wie Führungskräfte sich verhalten und in welcher Art und Weise sie ihre Funktionen ausführen, wird als Führungsstil bezeichnet.

Dieser ist ein zeitlich überdauerndes und in bezug auf bestimmte Situationen konsistentes Führungsverhalten eines Vorgesetzten gegenüber dem Untergebenen

Führungspersönlichkeiten = Vorbilder mit folgenden Eigenschaften:

  • loyal gegen UN und MA

  • diszipliniert

  • engagiert

  • mutig und zukunftsorientiert (in bezug auf „unkonventionelle Wege“)

  • ehrlich gegen UN und MA

Empirische Konzepte der Führungsstilforschung

  1. IOWA-Studie (1938-1940):Welcher Führungsstil ist effizienter

Kritik:

    • Studie kann nicht auf die UN-Ebene angewandt werde, da die Kinderbeobachtung in diesem Falle eher auf einen Kindergarten zu beziehen ist

    • Was ist Arbeitsproduktivität? Operationalisierung der Zielgröße ist sehr problematisch

    • Ist die Arbeitsproduktivität der Kinder überhaupt messbar? Zufriedenheit ist nicht messbar.

  1. OHIO-Studie (1949-1955):Ziel: Führungsverhalten beschreiben und objektiv und standardisiert erfassbar zu machen

Ergebnis:

2 Dimensionen ( Mitarbeiter / Aufgaben ) werden erfasst

  • Mitarbeiterorientierung (Ziele der Mitarbeiter )

  • Aufgabenorientierung

Effizienz der Führungsstile ist hierarchieabhängig und entwicklungsstadienabhängig in bezug auf die Organisation

  • Obere Ebene: erfordert aufgabenorientierte F. / Delegation

  • Mittlere E.: Kombination / motivatorische Aspekte

  • Untere E.: mitarbeiterorientiertes Verhalten

Führungsgitter von Blake / Mouton

5 angewandte Führungsstile im 9*9 Koordinatensystem

dargestellt in zweidimensionalen Koordinatensystem:

  • Betonung des Menschen ( sozio-emotionale Aspekte )= MA-orientiert

  • Betonung der Leistung ( sach-rationale Analyse )=leistungsorientiert

Beide Dimensionen beeinflussen sich

1/1:Emproverished Management=schlechte Arbeitsleistung verbunden mit faulen desinteressierten MA = schlecht

9/1:Task Management= Mensch degradiert als Produktionsfaktor, nur Leistung zählt = klassischer ökonomischer Ansatz: MA = Maschine , besonders im Mittelstand vertreten

5/5:Middle of the Road-Management=befriedigende Arbeitsleistung durch ständige Kompromisse = „bisschen“ leistungsorientiert, „bisschen MA-orientiert

1/9:Country Club Management=individuelle Ziele werden befriedigt, dies führt zu einer
gemütlichen Arbeitsatmosphäre=es herrschen stabile Arbeitsverhaltnisse, doch die
Leistung steht nicht im Vordergrund, evt. Vorkommen: Verwaltung (kundenfern)

9/9:Team Management=hohe Arbeitleistung durch glückliche MA=sehr effizient,
beide Anforderungen / Kriterien sind erfüllt

Kritik:

  • Verhaltensgitter ist relativ groß, d.h. es entsteht ein grobes, das zugrundeliegende Untersuchungsmaterial vereinfachendes Konzept

  • Von 81 möglichen Führungsstilen werden nur 5 behandelt, 3*3 Skala wäre ausreichend

  • Konflikte werden verdeckt ( „Schönwetter-Führung“)

  • Es erscheint zweifelhaft, ob jeder Führer gleichzeitig und in gleich hohem Maße aufgabenorientiert und personenorientiert ist

  • Es werden monokausale Zusammenhänge zwischen Führungsstil und Effizienz hergestellt, es gibt somit keinen anderen Einflussfaktor

  • Einflüsse situativer Faktoren bleiben unberücksichtigt, weil es ein reiner Verhaltensansatz ist

Hersey & Blanchard-Ansatz

2 Dimensionen werden betrachtet:

  • Personenorientierung

  • Aufgabenorientierung

  • Ergänzt mit einer situativen Variablen ( Reifegrad) anwendbar (realistischer als Blake/Mouton)

Siehe Folie

4 Quadrate entstehen

4 Einteilungen des Reifegrades

M4= hoch= Motivation+Fähigkeit + Wissen; Wissen anwenden = Fähigkeit

M3=mittel= Fähigkeiten, aber keine Motivation

M2=mittel=Motivation, aber fehlende Fähigkeit

M1=niedrig=Fehlen von Motivation, Wissen und Fähigkeit

Führungsstil 1 = S4 = „Laisser faire“

Führungskräfteverhalten:

  • Bevorzugen genaue Richtlinien

  • Reglement im Mittelpunkt, sie selbst halten sich zurück

  • Bleiben möglichst neutral

  • Genaue Einhaltung von Vorschriften

  • Nehmen wenig Einfluß auf das Erreichen von Sachzielen

  • Kaum Einflussnahme auf Betriebsklima

Führungsstil 2 = S3 = „karitativ“

Führungskräfteverhalten:

  • Menschliches Element steht im Vordergrund

  • Zusammenarbeit ( Überlegungen werden dahingehend getroffen )

  • Große Freiräume für MA

  • Wohlwollend, freundlich, ruhig

  • Ermutigen und unterstützen MA

  • Kaum Einflussnahme auf das Erreichen von Sachzielen

  • Große Einflussnahme auf zwischenmenschliche Beziehungen

Führungsstil 3 = S1 = „autoritär“

Führungskräfteverhalten:

  • Möglichst hohe Zielsetzung

  • Gewinn-und Kostendenkend

  • Leistungsorientiert

  • Vertrauen sich selbst am meisten, am wenigsten den MA

  • Durchsetzen der eigenen Meinung

  • Starke Einflussnahme auf das erreichen von Sachzielen

  • Kaum Einflussnahme auf die Befriedigung zwischenmenschlicher Beziehungen

Führungsstil 4 = S2 = „kooperativ“

Führungskräfteverhalten:

  • Situationsabhängig befassen sie sich mit Zwischenmenschlichem

  • Situationsabhängig mit Zusammenarbeit, Motivation der Leistung, dem Gewinn-und Kostendenken

  • MA werden für Problemlösungen sachlicher und menschlicher Probleme hinzugezogen

  • Klare Vorstellungen

  • Neue Ideen

  • Berücksichtigung der Priorität der Erledigung der Dinge

  • Ursachenforschung

  • Starke Einflussnahme auf das Erreichen von Sachzielen

  • Starke Einflussnahme auf Betriebsklima / Bedürfnisse der MA

Theoretische Konzepte der Führungsstile

Klassifikation relativ autoritärer Stile:

  • Patrirchalisch: klassischer UN-Typ de 70er Jahre, UN= meine Familie, fühlt sich in der Rolle des „Familienoberhauptes“, soziale Komponenten stehen im Vordergrund

  • Charismatisch: Persönlichkeitsstil, sehr sicheres Auftreten, oft neue Konzepte und Ideen ( auch unkonventionell ), „Star“-Qualität =sieht sich als Repräsentant des UN

  • Autokratisch: streng hierarchisch, will Anforderungen ständig mit Macht übermitteln, führt im Grunde über seine Position/Kompetenzen

  • Bürokratisch: Führen mit Anweisungen, Regeln, Vorschriften (=Führungs-Instrumente), kann nicht ohne Anweisungen

Organisation

Ziel : Gestaltung der Arbeitsteilung in einem Unternehmen, so dass

  • jedem MA bestimmte Teilaufgaben zugeordnet werden

  • die Teilaufgabe koordiniert und

  • die betrieblichen Ziele durch Wahrnehmung der Aufgabe erfüllt werden

= es muß eine Struktur gebildet werden

Organigram = Organisationsinstrument, als Hilfsmittel zur Gestaltung der Aufbau- und Ablauforganisation

  • graphische Darstellung der Organisationsstruktur eines UN

  • eindimensional, funktionsorientiert, nach dem Prinzip der Einheitlichkeit der Auftragserteilung = einseitiger Informationsfluß, jede Stelle hat 1 Vorgesetzte

= autoritärer Führungsstil

Oberste Position : Führender

Parallel dazu: Stabsrolle (hat aber keine Entscheidungsbefugnis, sondern nur eine unterstützende Funktion )