Titel: Definitionen BWL
Fach: BWL
Trimester: 2.

Autor: Moritz Regnier
E-Mail: moritz@regnier.de
Datum: 16/09/2000;



Definitionen

Def. Ökonomische Prinzip:

Da man unterstellt, dass der homo oeconomicus immer nur nutzenmaximierend handelt, zeigt sich folgendes Prinzip

Ökonomische Prinizip

maximal


minimal

mengenmäßig

wertmäßig


mengenmäßig

wertmäßig

Gegebener Aufwand
=>
maximaler Ertrag

Gegebener Input
=>
maximaler Output


Gegebener Input
=>
minimaler Output

Gegebener Ertrag
=>
minimaler Aufwand


Def. Existenzbedingungen für Unternehmen:

  1. Liquidität

  2. Rentabilität

  3. Wachstum


Def. Unterschied Betrieb & Unternehmen:

  • Systemindifferent:

    • Produktionsfaktoren

    • Ökonomisches Prinzip

    • Finanzielles Gleichgewicht

  • Systembezogene Faktoren:

    • Unternehmung (Marktwirtschaft):

      • Autonomieprinzip

      • Erwerbswirtschaftliche Prinzip

      • privates Eigentum

    • Betrieb (Zentralverwaltungswirtschaften):

      • Organprinzip

      • Planerfüllung

      • Gemeineigentum


Def. Produktionsfaktoren (nach Gutenberg):

Elementare Faktoren

Dispositive Faktoren

Ausführende Arbeit

Originäre Unternehmensleitung

Betriebsmittel
(bleiben nach den Produktion bestehen)

Derivativ:

  • Planung

  • Führung

  • Organisation

Werkstoffe
(gehen bei der Produktion in das Produkt mit ein)



Def. Motivation:

  • Handlungsbereitschaft

  • Verhaltensreaktion auf Anreize zur Durchführung oder Unterlassung von Handlungen

  • das in der konkreten Situation aktualisierte Motiv

Fazit: Bedürfnis * Motiv * Anreiz * Erfolgserwartung


Def. Bedürfnisse:

Bedürfnisse sind erlebte oder erwartete Mangelzustände. Hier unterschieden sich verschiedene Stufen/ Ebenen:

  1. physiologische (Essen und Trinken)

  2. Sicherheit (Arbeitsplatz)

  3. Liebe und Zugehörigkeit (Betriebsklima)

  4. Anerkennung und Leistung (Beförderung, Urkunden, ...)

  5. Selbstverwirklichung


Def. Motive:

Motive sind Beweggründe, sind energiebesetzte Wahrnehmungs-, Denk-, Willens- und Handlungsmuster, die die Richtung unseres Verhaltens steuern - ihm Farbe geben


Def. Selbsterfüllende Prophezeiung:

Ein Mitarbeiter hat immer eine persönlich Einstellung zu: Gewinn, Ansehen, Sicherheit, Bequemlichkeit, Gesundheit, Fürsorge und Entdeckung. Aus dieser resultiert dann unterm Strich

  • eine erfolgsmotivierte bzw.

  • eine mißerfolgsmotivierte Einstellung.


Def. Anreiz:

Ein Anreiz stellt einen Vorgang dar, der ein bestimmtes Verhalten auslöst. Diese können als Anstöße für Motivation verwendet werden.


Def. Sachziel:

Das Sachziel stellt die Frage nach dem Zeil. So zum Beispiel der Verkauf einer Reise.


Def. Formalziel:

Das Formalziel stellt vielmehr theoretische Randbedingung an ein Sachziel; zum Beispiel Gewinne zu machen.


Def. Personalplanung:

in die Zukunft gerichtete Auswahl und Planung des Produktionsfaktors Arbeitsleistung


Def. Personalfreistellung:

  • interne Freistellung: hierbei wird die personelle Kapazität den bestehenden Arbeitsverhältnisse angepasst ohne Personal abzubauen

  • externe Freistellung: hierbei wird die personelle Kapazität durch Beendigung der bestehenden Arbeitsverhältnisse angepasst


Def. Personalbeurteilung:

Die Personalbeurteilung ist die systematische und objektive Einschätzung der Leistung und des Potenzials eines jeden Mitarbeiters mit geeigneten Methoden und einheitlichen Merkmalen.


Def. Personalverwaltung:

Entgeltabrechnung, Personlarbeit, Personaldatenverwaltung, ...


Def. Individualplanung:

Planung bei der der Mitarbeiter die zentrale Rolle spielt (Laufbahnsplanung, Karierre, Einarbeitung, ...)


Def. Kollektivplanung:

Planung bei der die Gesamtheit (eine Gruppe, ein Unternehmen) im Mittelpunkt steht (Personalbestandsplanung, Personalbedarfsplanung, ...)


Def. Personalbeschaffung:

Die Personalbeschaffung befasst sich mit der Bereitstellung der für das Unternehmen erforderlichen Arbeitskräfte in quantitativer, qualitativer und zeitlicher Hinsicht.


Def. Personalentwicklung:

Hauptziel der Personalentwicklung ist es Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterqualifikation durchzuführen, damit das Betriebsergebnis insgesamt verbessert/ gehalten wird. Dabei treten diese Stufen auf:

  • Ausbildung: Grundausbildung zur Erlangung der Grundfertigkeiten im Beruf

  • Fortbildung: berufliche Kenntnisse und Fertigkeiten werden ergänzt und/oder an die aktuelle Situation angepasst.

  • Umschulung: zweite Berufsausbildung, um von der bisherigen zu einer anderen Tätigkeit zu wechseln


Def. Weiterbildung:

Weiterbildung in einem Unternehmen kann aus verschiedenen Gründen geschehen/ veranlasst werden; dazu die verschiedenen Modelle:

  • Investitionsmodell: strategische (Unternehmens-)weiterentwicklung, neues Know-How, Aufbau von Führungskräften

  • Defizitmodell: Abbau von aktuellen Qualifikationsdefiziten, Problemlösung, Wettbewerbsfähigkeit verbessern

  • Individualmodell: Weiterbildung als Anerkennungsbonus, subjektive Leistung

  • Nichtmodell: unsystematische bis keine Weiterbildung


Def. Personalentlohnung:

Entlohnung des Personal für die geleistete Arbeit, etc ...:

  • Zeitlohn:
    Beim Zeitlohn wird für eine feste Arbeitszeit (Stunde, Woche, Monat) ein bestimmter Lohnsatz festgelegt. Unabhängig von der Arbeitsleistung wird er in Abhängigkeit der Zeit gezahlt.

  • Akkordlohn:
    der Akkordlohn ist eine Lohnform nach der mengenmäßigen Arbeitsleistung. Es wird ein Normallohn gewährt, der der Normalleistung entspricht. Für die erbrachte Mehrleistung wird dann ein Akkord gezahlt, der an der Menge bemessen wird. Diese Lohnform unterliegt Schwankungen.
    Berechnung - Summe aus:

    • Mindestlohn (=Zeitlohn bei 100% Leistung)

    • Stück/Minuten * Stückfaktor/Minutenfaktor (mit akkordzuschlag von 15-20%)

  • Prämienlohn:
    Beim Prämienlohn wird zu dem Prämiengrundlohn eine Prämie für eine im vorhinein bestimmte Leistung gezahlt. Beispiele: Ersparnisprämie, Terminprämie, ... .


Def. Führungsstil:

Die Art und Weise, in der sich Führungskräfte verhalten, d.h. ihre Führungsfunktionen ausüben, wird als Führungsstil bezeichnet. Es handelt sich dabei um ein zeitlich überdauerndes und in Bezug auf bestimmte Situationen konsistentes Führungsverhalten von Vorgesetzten gegenüber Untergebenen.


Def. Führungsgitter Blake/Mouton (genauere Ausführung zu diesem Thema bei den Zusammenfassungen):

Das 9-stufige Gitter von Blake und Mouton beschreibt verschiedene Kombinationen aus mitarbeiter- und leistungsbetontem Führungsstilen; hier nun die 4 Extrema:

1,1 => schlechte Leistung &faule Mitarbeiter; dies ist keine Führung; Tendenz: Laisser-Faire-Führung

9,1 => klassische Auffassung der BWL; repräsentativ für den Mittelstand; pro Leistung, contra Mensch

1,9 => persönlich Meetings, stark sozial, Leistung ist nicht wichtig (oftmals in Kundenfernen Unternehmen anzutreffen)

9,9 => effiziente und glückliche Variante, da leistungs- und mitarbeiterorentiert; Kritik: Mobbing wird begünstigt, dadurch, dass es zu Gruppenaussenseitern kommen kann.

Diese Führungsstile können auch folgendermaßen bezeichnet werden:

  • Laisser-faire-Führung

  • kooperativ

  • karitativ

  • autoritär


Def. Hersey/ Blanchard (siehe auch bei den Zusammenfassungen):

2 Dimensionen werden betrachtet:

  • Personenorientierung

  • Aufgabenorientierung

  • Ergänzt mit einer situativen Variablen ( Reifegrad) anwendbar (realistischer als Blake/Mouton)

Siehe Folie

4 Quadrate entstehen

4 Einteilungen des Reifegrades

M4= hoch= Motivation+Fähigkeit + Wissen; Wissen anwenden = Fähigkeit

M3=mittel= Fähigkeiten, aber keine Motivation

M2=mittel=Motivation, aber fehlende Fähigkeit

M1=niedrig=Fehlen von Motivation, Wissen und Fähigkeit

Führungsstil 1 = S4 = „Laisser faire“

Führungskräfteverhalten:

  • Bevorzugen genaue Richtlinien

  • Reglement im Mittelpunkt, sie selbst halten sich zurück

  • Bleiben möglichst neutral

  • Genaue Einhaltung von Vorschriften

  • Nehmen wenig Einfluß auf das Erreichen von Sachzielen

  • Kaum Einflussnahme auf Betriebsklima

Führungsstil 2 = S3 = „karitativ“

Führungskräfteverhalten:

  • Menschliches Element steht im Vordergrund

  • Zusammenarbeit ( Überlegungen werden dahingehend getroffen )

  • Große Freiräume für MA

  • Wohlwollend, freundlich, ruhig

  • Ermutigen und unterstützen MA

  • Kaum Einflussnahme auf das Erreichen von Sachzielen

  • Große Einflussnahme auf zwischenmenschliche Beziehungen

Führungsstil 3 = S1 = „autoritär“

Führungskräfteverhalten:

  • Möglichst hohe Zielsetzung

  • Gewinn-und Kostendenkend

  • Leistungsorientiert

  • Vertrauen sich selbst am meisten, am wenigsten den MA

  • Durchsetzen der eigenen Meinung

  • Starke Einflussnahme auf das erreichen von Sachzielen

  • Kaum Einflussnahme auf die Befriedigung zwischenmenschlicher Beziehungen

Führungsstil 4 = S2 = „kooperativ“

Führungskräfteverhalten:

  • Situationsabhängig befassen sie sich mit Zwischenmenschlichem

  • Situationsabhängig mit Zusammenarbeit, Motivation der Leistung, dem Gewinn-und Kostendenken

  • MA werden für Problemlösungen sachlicher und menschlicher Probleme hinzugezogen

  • Klare Vorstellungen

  • Neue Ideen

  • Berücksichtigung der Priorität der Erledigung der Dinge

  • Ursachenforschung

  • Starke Einflussnahme auf das Erreichen von Sachzielen

  • Starke Einflussnahme auf Betriebsklima / Bedürfnisse der MA

Def. Führungskonzepte:

  • autoritär:
    Betonung des Vorgesetzten-Untergebenen-Verhältnisses; Mitarbeiter arbeiten nach Anweisung

  • kooperativ:
    Betonung des Mitarbeiterverhältnisses; Vorgesetzte und Mitarbeiter bilden ein Team


Def. Führungsarten:

  • Theorie X:
    Die Führungskraft kann nur durch kontinuierlichen Druck, Überwachung und geldanreize das Beste aus der Situation machen.

  • Theorie Y:
    Die Führungskraft kann durch kooperative Führung die verborgenen Kräfte der Mitarbeiter


Def. Führungskonzepte:

  • Patriarchalische Führungsstil: vergleich wie die klassische Vaterrolle; d.h Befehlsform aber mit viel Zuneigung

  • Charismatischer Führungsstil: es wird nicht formal sondern über die Persönlichkeit der Führungsperson geführt

  • Autokratischer Führungsstil: die Position wird zur Machtausübung genutzt; dies kommt besonders in hierarchischen Strukturen vor.

  • Bürokartischer Führungsstil: es wird nur nach Anweisung, Regeln, Gesetz und Ordnung geführt (-> Beamtentum?)


Kurzdef. Marketing:

»marktorientierte Unternehmensführung« also im Prinzip markt- und kundenorientiertes Verhalten eines ganzen Unternehmens.


Def. Marketing (nach Meffert):

Marketing ist die Planung, Koordination und Kontrolle aller auf die aktuellen und potentiellen Märkte ausgerichteten Unternehmensaktivitäten. Durch eine dauerhafte Befriedigung der Kundenbedürfnisse sollen die Unternehmensziele im gesamtwirtschaftlichen Güterversorgungsprozeß verwirklicht werden.


Def. Buying Center:

Rollenansatz zur Entscheidungsfindung in einem Unternehmen; folgende Rollen werden in der Regel besetzt:

  • Entscheider

  • Einkäufer

  • Anwender

  • Beeinflusser

  • Fachexperte